Leuchtkraftklasse

Leuchtkraftklasse,

 

Astronomie: in Verbindung mit der Spektralklasse die Leuchtkraft eines Sterns charakterisierende Größe. In der im Allgemeinen verwendeten MK-Klassifikation (nach den amerikanischen Astrophysikern W. W. Morgan und P. C. Keenan) unterscheidet man die Leuchtkraftklasse I = Überriesen, II = helle Riesen, III = Riesen, IV = Unterriesen, V = Zwerge (Hauptreihensterne), VI = Unterzwerge. Speziell die ersten Leuchtkraftklassen werden im Sinne abnehmender Leuchtkraft noch in die Unterklassen a, ab und b unterteilt. Darüber hinaus charakterisiert man die hellen Überriesen (»Über-Überriesen«) durch Ia-0. Eine Sonderklasse bilden die Weißen Zwerge, deren gemeinsames Leuchtkraftkennzeichen ein D vor der Spektralklassenangabe ist. Die MK-Klassifikation ist eine zweidimensionale Einteilung der Sternspektren: Die Spektralklasse ist der effektiven Temperatur eines Sterns äquivalent (beziehungsweise seiner Ausstrahlung pro Oberflächeneinheit), die Leuchtkraftklasse seiner Gesamtausstrahlung. Die Leuchtkraftklasse eines Sterns kann bei bekannter Spektralklasse aufgrund von Leuchtkraftkriterien erschlossen werden, da bei konstanter Effektivtemperatur eine geänderte Leuchtkraft auch ein geändertes Intensitätsverhältnis bestimmter Spektrallinien nach sich zieht.